Röslauer Grundschüler erhalten Einblick in einen modernen Landwirtschaftsbetrieb

Die vierte Klasse der Grundschule Röslau besuchte den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Wagner in Unterwoltersgrün. Herr und Frau Wagner führten die interessierten Jungen und Mädchen zunächst durch den Stall mit den Milchkühen. Die Rinder bewegen sich frei in unterteilten Laufställen. Die Rinder werden hauptsächlich mit Mais- und Grassilage gefüttert, was die Kinder in den Außensilos sehen und riechen konnten. Daneben erhalten die Milchkühe auch „Kraftfutter“, Getreideschrot und Mineralfutter. Dieses holen sich die Milchkühe selbstständig aus einer Fütterungsbox. Dort wird die Futtermenge elektronisch aufgezeichnet und zugeteilt. Hierfür hat jede Kuh am Vorderbein einen elektronischen Chip, der das Tier identifiziert. Über diesem Chip werden unter anderem auch die Fressdaten an das Computersystem weitergegeben. Die Grundschüler erfuhren, dass eine Kuh am Tag ungefähr 50 Kilogramm Futter zu sich nimmt und 80 bis 120 Liter Wasser trinkt. Die Kühe werden zweimal am Tag gemolken. Dazu gehen sie in den Melkstand. Auch hier wird die Milch, die jede Kuh abgibt, gemessen und digital an den Computer weitergegeben. Eine Kuh gibt am Tag durchschnittlich 20 Liter Milch. Herr Wagner führte schließlich eine Kuh in den Melkstand. Und manchem Mädchen oder Jungen gelang es tatsächlich, die Kuh mit der Hand zu „melken“. Die mit der Melkmaschine gemolkene Milch wird in einen großen Milchtank gepumpt und gekühlt. Von dort wird sie alle zwei Tage vom Milchtank-LKW abgesaugt und mit einem Zählwerk am LKW-Tank gemessen. Der LKW bringt diese Milch mit der von anderen Bauernhöfen zum ca. 80 km entfernt gelegenen Milchhof Albert in Scheßlitz. Dort wird die Rohmilch hauptsächlich zu Trinkmilch weiterverarbeitet. Den Kindern wurde bewusst, dass es ohne digitale Computertechnik heutzutage an einem modernen landwirtschaftlichen Betrieb wie dem von Familie Wagner nicht mehr geht. Herr Wagner zeigte uns am Computer, wie Milchkühe, trächtige Kühe, besamte Kühe genau erfasst sind. An einem luftigen Örtchen im Freien konnten die Viertklässler Brotzeit machen. Dabei erhielt jeder von Frau Wagner einen leckeren Muffin und ein Jogurt vom Milchhof Albert. Im gemeinsamen Gespräch erfuhren die Kinder auch, dass der Milcherzeuger zurzeit für einen Liter Milch nur 35,5 Cent erhält und die Familie davon und vom Verkauf der Kälber und Bullen leben muss. Dabei werden die Betriebskosten immer höher. Unter anderem Strom, Diesel, Maschinen, Reparaturen kosten viel Geld.

Zum Schluss bedankten sich Schüler und Lehrer bei der Familie Wagner für die interessante Führung durch den landwirtschaftlichen Betrieb, bevor es wieder zu Fuß zurück nach Röslau ging.

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Veröffentlichung

Do, 20. Juli 2017

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